Anfrage A 449 vom 12.02.2019: Wege zum Abitur
Der Verein Eltern für Schule hat sich zum Ziel gesetzt, Eltern vom „Gymnasialwahn“ abzubringen und sie davon zu überzeugen, dass die Schulform zum Kind passen muss und es weit mehr Wege zum Abitur gibt als der Besuch des Gymnasiums nach der vierten Klasse. Denn auch wenn kaum einer bestreiten würde, dass ein erfolgreiches Berufsleben auch ohne Abitur und Studium möglich ist, wünschen sich doch die meisten Eltern, dass ihr Kind das Gymnasium besucht.
Wir haben im Oktober 2017 den Magistrat gefragt, wie viele Schülerinnen und Schüler, die einen qualifizierenden Realschulabschluss erlangt haben und anschließend die Sekundarstufe II eines Gymnasiums besuchten, in den letzten fünf Jahren in Frankfurt das Abitur gemacht haben.
Der Magistrat hat darauf geantwortet, dass in den Jahren 2010 bis 2014 insgesamt 5.452 Schüler-Innen von einer Frankfurter Realschule in eine gymnasiale Oberstufe wechselten. Davon hatten fast 40 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ob die SchülerInnen mit dem Abitur abgeschlossen haben, hat der Magistrat aber nicht mitgeteilt.
Wenn wir Eltern und SchülerInnen davon überzeugen wollen, dass das Schulsystem durchlässig ist und eine Bildungskarriere auch mit Umwegen möglich ist, brauchen wir mehr Informationen über alternative Bildungsverläufe.
Deshalb bitte ich den Magistrat erneut, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wie viele Schülerinnen und Schüler, die einen qualifizierenden Realschulabschluss erlangt haben und anschließend die Sekundarstufe II eines Gymnasiums besuchten, haben in den letzten fünf Jahren in Frankfurt mit Abitur abgeschlossen?
2. Wie viele Schülerinnen und Schüler, die generell nicht von Anfang an das Gymnasium besuchten machten in den letzten fünf Jahren in Frankfurt ihr Abitur? Wir bitten um eine nach Schuljahren aufgeschlüsselte Angabe.
3. Wie hoch war der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund an den Zahlen nach Ziffer 1. und 2.? Wir bitten um eine nach Schuljahren aufgeschlüsselte Angabe.
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Anfragesteller: Stadtverordneter Luigi Brillante
Ein Kommentar zu „Abitur auf Umwegen“
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