Anfrage A 363 vom 10.6.2018: Endlich neuer Wohnraum in Bonames
Seit über 40 Jahren plant die Stadt am Rand von Bonames ein Neubaugebiet. Wegen Protesten einiger Anwohner wurde das Bauvorhaben „Am Eschbachtal“, (vormals Bonames Ost), mehrfach umgeplant. Kürzlich hat der Magistrat verkündet, dass er das Bauprojekt in zwei getrennte Verfahren aufteilen wird, damit die dort geplanten Schulen endlich realisiert werden können – während die Wohnbebauung weiter stockt.
Unter dem ehemaligen Planungsdezernenten hatte es Anfang 2016 nach mehreren Planungsgesprächen mit den Bürgern von Bonames einen Kompromiss gegeben, der eine Bebauung mit 1580 statt 2000 Wohneinheiten vorsah. Dieser wurde aber vom neuen Magistrat nach der Kommunalwahl nicht umgesetzt. Als Grund nannte der nachfolgende Planungsdezernent (in Antwort auf unsere Frage F 931 vom Dezember 2017), dass sich die Bürgerinitiative vor Ort gegen den Kompromissvorschlag ausgesprochen habe. Ob auch die Stimmen der Befürworter und der Wohnungssuchenden bei dieser Magistratsentscheidung gewürdigt wurden ist nicht bekannt.
Laut dem Protestschild der Bürgerinitiative am Ortseingang von Bonames besteht die Sorge, dass durch die Stadtrandbebauung ein „Verkehrsinfarkt mit Krach und dicker Luft“ entstehe.
Insgesamt fehlen in Frankfurt laut Oberbürgermeister Peter Feldmann 40.000 Wohnungen.
Dies vorausgeschickt frage ich den Magistrat:
1. An der Strecke der U2 und U9 zwischen Bonames und Nieder-Eschbach soll eine weitere U-Bahn-Haltestelle gebaut werden, damit die neue Siedlung „Am Eschbachtal“ noch besser an das Schienennetz angebunden ist. Wie ist der aktuelle Planungsstand?
2. Der Bus der Linie 28 hält auch am geplanten Baugebiet (Haltestelle Harheimer Weg). Wird der Magistrat einer Takterhöhung von derzeit alle 30 Minuten auf viermal die Stunde tagsüber und am Wochenende zustimmen, damit auch das südliche Neubaugebiet perfekt an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden wird?
3. Hätte der Magistrat den Mut, ein autofreies Wohngebiet in Bonames zu realisieren, wäre nicht nur die Sorge vor einem Verkehrschaos, sondern auch vor einer Verschlechterung der Luftqualität hinfällig. Es stünde dadurch auch mehr öffentlicher Raum zur Verfügung, da nur wenige Parkplätze benötigt würden. Wie steht der Magistrat zu dieser umweltfreundlichen Lösung?
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Anfragesteller: Stv. Luigi Brillante