Anfrage A 274 vom 26.10.2017: Störungen im ÖPNV
Im Oktober sind die Störungen im Frankfurter Nahverkehr unzumutbar geworden. Um nur einige Beispiele zu nennen:
1. Am 12.10.2017 kam es zu starken Behinderungen zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel. Grund war ein „verreckter Stockheimer“, wie der Zugführer entsetzten Fahrgästen in einem Zug der S6 mitteilte. Erfahrene Pendler konnten aber die Ortsfremden, vor allem viele mitreisenden Buchmesse-Besucher, beruhigen: Es handelte sich nicht um einen Suizid sondern um den Zug der Niddertalbahn, genannt Stockheimer Lieschen, der defekt auf den Gleisen lag und die hinter ihm fahrende S 6 zu längerem Aufenthalt auf der Strecke und schließlich Rückfahrt zwang.
2. Am Morgen des 17.10.2017 warteten Fahrgäste der U 2 vergeblich auf ihre Züge in die Stadt. Per Durchsage wurde als Grund ein Stromausfall genannt. Ersatzverkehr oder Informationen, wie die Fahrgäste aus den Stadtteilen Nieder-Eschbach, Bonames, Kalbach in die Innenstadt kommen können, wurden nicht zur Verfügung gestellt.
3. Zu einem Stromausfall, der die Evakuierung von fünf Zügen zur Folge hatte, kam es am 23.10.2017 an der U-Bahn-Station Niederursel.
4. Am 24.10.2017 zwischen 7 und 8 Uhr fielen mehrere Züge der Linien U6 und U 4 aus, mit der Folge verpasster Fernzüge am Hauptbahnhof. Auch hier keinerlei Information.
5. Am 25.10.2017 gab es erneut längere Störungen auf der S 6-Strecke. Am Nachmittag mussten Fahrgäste aus Richtung Friedberg kommend an der Haltestelle Frankfurter Berg den Zug verlassen und wurden auch hier ohne weitere Informationen alleingelassen. Die Ausfälle und Verzögerungen betrafen am späten Nachmittag und Abend des gleichen Tages auch die S6-Züge aus Richtung Frankfurt. Als Grund wurde hier ein Oberleitungsschaden genannt.
Vor diesem Hintergrund bitte ich den Magistrat, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wo liegen die Ursachen der sich häufenden Stromausfälle an Frankfurter U-Bahn-Haltestellen?
2. Was genau ist unter „Oberleitungsschäden“ zu verstehen? Handelt es sich hierbei um Folgen unterlassener Wartungsarbeiten?
3. Warum werden nicht alle Ausfälle und Verspätungen frühzeitig kommuniziert?
4. Nur selten gelingt es Fahrgästen, bei aktuellen Störungen den RMV telefonisch zu erreichen, um Informationen zur Weiterfahrt zu erhalten. Welche Lösungen schlägt der Magistrat vor?
5. Ist sich der Magistrat der Tatsache bewusst, dass für den Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV nicht allein der Fahrpreis, sondern vor allem die Verlässlichkeit der Verkehrsmittel ausschlaggebend ist?
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Antragsteller: Stadtv. Luigi Brillante