Ein Gymnasium für Nied

Antrag NR 284 vom 07.03.2017: Endlich ein Gymnasium für Nied

Mit dem neuen Standort im Westend verliert das Gymnasium Nied seinen Sinn als gymnasiale Versorgung der SchülerInnen im Westen Frankfurts. Wenn erst der Name abgelegt und durch einen wohlklingenden ersetzt ist („Adorno-Gymnasium“?), steht der Inbesitznahme durch westendliche Kinder nichts mehr im Weg.

Die wohnortnahe Versorgung mit Gymnasialplätzen muss aber in den Stadtteilen vorrangig hergestellt werden, in denen die Übergangsquoten auf das Gymnasium unter dem Durchschnitt sind. Um die in der Vergangenheit in Frankfurt vernachlässigte Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen, müssen Maßnahmen gegen die Benachteiligung von SchülerInnen aus nicht-priviligierten Elternhäusern getroffen werden. Wie die Bildungsforschung weiß, erhalten SchülerInnen aus Familien mit geringem sozioökonomischen Status trotz gleicher Leistungen von ihren Grundschullehrern seltener eine Gymnasialempfehlung, zudem entscheiden sich ihre Eltern aus Unkenntnis der gymnasialen Anforderungen häufig gegen das Gymnasium.

An diesen Stellschrauben muss eine verantwortungsvolle Bildungspolitik ansetzen. Solange aber dort Gymnasialplätze geschaffen werden, wo die Eltern am lautesten schreien und nicht dort, wo sie am dringendsten fehlen, wird die soziale Ungleichheit weiter zementiert.

Dies vorausgeschickt möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Magistrat errichtet umgehend ein Gymnasium in Frankfurt-Nied.

Antragsteller: Luigi Brillante

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